Moi

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Traumhafte Aussichten

Sonntag, 29. April 2012

Lundheimritt

Mein 2. Lundheimritt ging heute zu Ende und ich habe Lust, wieder davon zu berichten.

Zum Ersten bin ich dieses Jahr nicht mit Fahrrad gefahren, sondern habe den Ritt mit organisiert und habe auch vor und während des Rittes die Verantwortung gehabt, dass alle in ihrer richtigen Gruppe starten und alle ihr richtiges Fahrrad zur rechten Zeit bekommen. Das war eine ganz schöne logistische Leistung, wenn man bedenkt, dass der Ritt über 2 Tage geht, es 200 Mitstreiter gibt und viele unterschiedliche Sachen an den Tagen machen wollten. Und das alles auf norwegisch. Das hat mir zum Schluss doch arg die Nerven geraubt und ich habe mich ziemlich alleine gelassen gefühlt mit der ganzen Verantwortung. Selbst der Ritt-Leiter hat alle mit Fragen zu mir geschickt. Das war ziemlich suboptimal, denn er sollte eigentlich am meisten Übersicht über die Dinge haben.
Wie auch immer, wir sind dann trotzdem Samstag morgen für lundheimmische Verhältnisse sehr pünktlich los gekommen und haben uns schon gewundert, dass alles so glatt ging, als nach 500m schon das erste Tandem geschrottet war. Nachdem wir das in Ordnung gebracht war, kam der Anruf, dass 2km weiter noch ein Tandem liegen geblieben ist. Also hieß es alle 4 noch zur reserve stehenden Fahrräder mit nehmen und hoffen, dass die restlichen Fahrräder bis zur ersten Pause durchhalten. Nach nur 30min Autofahrt hatte ich gefühlte 1Millionen Anrufe von gestrandeten Fahrradfahrern oder anderen Leuten, die Fragen hatten, oder abgeholt werden wollten. Zum Glück haben alle schnell begriffen, dass der Lions Club immer mit massig Autos hin und her gefahren ist, um
Radfahrer einzusammeln, die erschöpft oder außerhalb des Zeitrahmens fahren um sie ein Stück mitzunehmen und wieder an der Spitze fahren zu lassen.
Nach (dem meiner Meinung nach) besten Lunsj des ganzen Schuljahres, ging es auch schon weiter und nun wurde es zeimlich ruhig am Telefon und ich und eine weitere Assistentin haben uns aufs Anfeuern von den Radfahrern konzentriert. Irgendwie schienen unsere "HEIA"-Rufe und Tänze sie mehr zu ärgern als zu erfreuen, aber immerhin hatten sie mal eine Abwechslung. Wenn mal keine Fahrräder in Sicht waren, haben wir auch vorbei fahrenden Autos zugejubelt. Die haben noch blöder geguckt=)

Nach 7 langen Stunden ging es wieder nach Lundheim, wo ein mehr oder weniger schmackhaftes "Festabendessen" auf uns gewartet hat mit anschließendem Programm und Foto-Show vom ersten Tag.

Am nächsten Morgen hieß es auch wieder zeitig aufstehen um die restlichen Diplome und Medalien zu checken und zusammen zu packen und dann ging es auch schon wieder los.
Die Sonntags-Strecke ist traditionell immer etwas kürzer als die am Samstag um die armen Pos und Oberschenkel etwas zu schonen.
Als dann endlich alle das Zeil "Farsund" nach 130km erreicht hatten, hat man nur strolz lächelnde und erschöpfte Menschen gesehen und innerhalb von einer halben Stunde war das ganze Zentrum voll von gelb-leuchtenden Reflexwesten und mit Blicklichtern ausgestatteten Autos.

Anschließend gab es ein kleines Programm und die Urkunden und Medallien wurden vergeben. Da jeder auf seine Weise mit sich gekämpft hat und jeder sein Bestes gegeben hat, wir jeder belohnt und keiner wird besonders für seine Leistungen herforgehoben.

Eine Schülerin, die sich sehr sicher war, dass sie keine 10km auf dem Tandem schafft, ist fast die komplette Strecke gefahren und als sie am Ziel vom Fahrrad gehoben wurde, sind ihr vor lauter Fassungslosigkeit die Tränchen übers Gesicht gekullert. 
Sehr beeindruckend fand ich auch einen unserer Schüler, der mit einem zeimlich schweren Handfahrrad gefahren ist, was, im Vergleich zu allen anderen Handfahrädern bei der Tour, keinen Hilfsmotor hatte. Er ist die komplette Strecke gefahren.
Ich war jedoch wieder einmal über jeden der Teilnehmer imponiert, wie jeder, mit welchem Fortbewegungsmittel auch immer, sich Richtung Ziel begeben hat. Und ich  finde es schade für die, die sich geweigert haben mitzumachen und lieber auf Lundheim geblieben sind. Denen ist definitiv ein eindrucksvolles Erlebnis entgangen!




Mein Plan ist, nächstes Jahr wieder als Mitfahrer teilzunehmen und die Organisation anderen zu überlassen. Dann kann ich alles viel mehr genießen.

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